7/15/2007

Food pantry portion in Queens

Einmal in der Woche, nämlich Freitags, hat der Großteil der Pall Mall Familie frei oder muss nur vormittags arbeiten, denn dann geht es immer zu einem von der Foundation bzw. seiner hier ansässigen Partnerorganisation CDS, zu einem Seminar.
Die letzte Veranstaltung führte uns direkt nach Queens, diesmal nicht in einer Schule, sondern in eine Kirche, in der für arme Menschen Essen ausgeteilt wird. Wir sollten helfen - Warum auch nicht? In jedem Menschen steckt ein Samariter. Angekommen, mussten wir uns an Hunderte von Menschen vorbei in das Gebäude im tiefsten Queens, da wo ein normaler Tourist nicht hinkommt, schlagen. Wir sollten Plastiktüten packen und an all diejenigen verteilen, die sich vorher in einer Liste eingetragen hatten. Manchmal reicht das Essen für alle, manchmal bekommen, die die zu spät kommen, nichts mehr ab. Nachdem die Tore geöffnet wurden, ist jeder Einzelne per Nummer aufgerufen und in den Vorhof der Kirche gelassen worden, um sich in einer langen Schlange zu stehen, sein Päckchen abzuholen und es in einem klapprigen Rollwagen nach Hause zu fahren. Einige dieser Menschen hatten bereits seit morgens 7 Uhr gewartet. Jetzt war es schon 15 Uhr!!! Aussuchen können sich die Bedürftigen das Essen nicht. Sie müssen das nehmen, was sie bekommen, denn schließlich ist das kein Supermarkt, wie uns die freiwilligen Helfer der Gemeinde predigen. Entsprechend hart war auch der Umgangston der Volunteers, aber anders würden sie wohl keine Ordnung in die Verteilung des Essens bekommen.
Ich fühlte mich gut und half sehr gern, auch wenn es nur für einen Nachmittag war und ich es ohne die Organisation, die diesen Ausflug als "Social Seminar" etikettiert hatte, wohl nicht gemacht hätte. Wie die Hilfesuchenden darüber gedacht haben, weiß ich nicht. Wahrscheinlich kamen wir ihnen vor wie eine Gruppe Touristen, die einmal im Leben etwas Gutes tun möchte, um ihr Gewissen für das ganze Leben zu beruhigen. Einige Bedürftige trauten sich nicht uns anzuschauen, einige sagten mir, dass sie das erste Mal da seien. Ich spürte, dass es ihnen peinlich war, hier um Essen und Anziehsachen bitten zu müssen. Auch sahen viele gar nicht danach aus, als müssten sie um Essen betteln. Sie kamen z.T. in großen Autos vorgefahren oder sahen mehr als wohlgenährt aus, aber vielleicht macht das auch das schlechte Essen, dass in den USA leider um einiges billiger ist als das gesunde Whole Food. Die vor allem spanisch sprechende Community ist eine der ärmsten in New York. Ihre Einwohner sprechen nur schlechtes Englisch, gehen nicht arbeiten oder dürfen nicht arbeiten, weil sie keine entsprechende Genehmigung erhalten. Sie müssen das nehmen, was sie bekommen, auch wenn das Grapefruitsaft aus der Dose oder Instantmilchpulver ist. Aber das ist nicht das Schlimmste ... andere bekommen viel weniger oder an schlechten Tagen nichts.
Ich bin allerdings froh darüber, dass uns CDS die Möglichkeit eröffnet hat, auch andere Stadtteile New Yorks, ihre Bewohner und deren Probleme kennenzulernen. Denn New York City ist nunmal nicht einfach nur Manhattan, so wie viele denken.

Wer helfen möchte, ist immer willkommen, dies auf Freiwilligenbasis zu tun:

Elohim Community
87-47 111th Street
Richmond Hill
New York 11418

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