8/20/2007

Fancy in the Hamptons

Die Hamptons sind der New Yorker Oberschicht liebstes Wochenendausflugziel am oestlichen Ende Long Islands. Nach einer etwa 3 stuendige Autofahrt, erreichten die vier New Yorker Interns Robert, Max, Franziska und Christin in ihrem gemieteten FBI-Ford die laendliche Idylle Southhamptons. Nicht schlecht dachten sie sich und machten sich auf den Weg die Gegend zu erkunden. Viele schoene Haeuser, aber keine beeindruckenden Villen taten sich auf, aber die lagen auch versteckt hinter den Baeumen neben ihren Privatstraenden: Zutritt Unbefugten verboten!
Die lustige Vierertruppe fuhr daher nach einiger Zeit zu einem kleinen, aber feinen Strand, dem Saag Main Beach. Der Parkplatz kostete 15 Dollar, der Sand und die meterhohen Wellen, waren dagegen unbezahlbar. Es war ruhig und sauber, viele Familien und ihre Kinder waren hierher gekommen um zu entspannen und ihren Spass zu haben. Es war einfach nur wunderschoen. Im Gegensatz zu den verdreckten, viel zu lauten New Yorker Straenden, wie Roackaway Beach. Nachdem die vier Weggefaehrten sich ausgetobt und entspannt hatten, fuhren sie weiter zum Leuchturm nach Montauk, ganz an die Spitze East Hamptons (Suffolk County). Doch der Himmel zog sich zu. Den lustigen Vier machte das jedoch nichts aus. Sie hatten weiter Spass, machten ein paar Fotos und drehten ein paar schnelle Runden auf dem Parkplatz. Danach gingen sie fancy in einem Fisch Restaurant am Steg eines Yachthafens essen. Sie assen Fisch, tranken Wein und erfreuten sich des schoenen Ausblickes. Doch es wurde Nacht und die Interns wurden langsam muede und wollten nach Hause fahren, zumal es immer noch regnete und ueber dem Meer, ganz weit draussen, sogar gewitterte. Das Gewitter war so beeindruckend, dass sie sich kurzerhand entschlossen zum Strand zu gehen und dieses Spektakel von weitem zu betrachten. Dieser Anblick, das kleine Boot auf dem Meer und die Blitze, die auf dem Wasser einschlugen waren sehr beeindruckend. Als dem Quartett langweilig wurde, schlugen sie Richtung Heimathafen ein. Doch vorher musste noch die Weltkugel in Flushing Queens erobert werden, die sich so gross und schoen, im Dunkel hell erleuchtet, vor den lustigen Interns emporragte. Jetzt hatten sie wahrlich alles gesehen und konnten gluecklich und zufrieden nach Hause fahren.

New York und das Essen

New York ist eine grosse Stadt und ein toller Platz, um alle kulinarischen Erguesse und Genuesse zu erleben. Man sagt, dass die Amerikaner fett sind, weil sie nur fettige Sachen zu sich nehmen...das stimmt zum Teil auch. Ich merke, dass ich suesse Getraenke zu mir nehme, die ich normalerweise nicht trinken wuerde, nur um meinen Blutzuckerspiegel auf einem akzeptablen Level zu halten. Ich merke, dass ich staendig Hunger auf Pizza, Burger und weitere Schweinereien habe - zu Hause nicht denkbar.
Einerseits muessen weniger gut situierte Menschen zu reichhaltiger Nahrung greifen, weil diese am billigsten ist, andererseits koennen wohlhabendere New Yorker taeglich wunderbar essen gehen und und Leckereien aus der ganzen Welt geniessen. Bevor ich hierher kam, wurde mir gesagt, dass das Essen hier sehr teuer sei, was jedoch nur bedingt stimmt...ich gehe vor allem in Saladbars essen. Hier wird nach Gewicht abgerechnet. Wer viel isst, bezahlt auch viel. Das Essen ist meist recht gut und selbstgekocht. Was will man mehr? Tatsache ist aber auch, dass ich so jeden Tag mind. 8 Dollar fuer ein Mittagessen und in meiner Unterkunft nocheinmal 10 Dollar fuer Fruestueck und Abendessen zahle (oder ausserhalb im Restaurant). Ein Burger bei McDonalds kostet etwa nur einen Dollar. Der Unterschied ist also gravierend.
Ich weiss, dass viele New Yorker in ihren Wohnungen keine richtigen Kuechen haben, diese als Durchgangszimmer benutzen oder von innen noch nie gesehen haben. Warum auch? Denken sie sich..."In New York gibt es alles zu kaufen, was man nur braucht" und das stimmt. Essen im Supermarkt einkaufen und selbst kochen ist naemlich hier gar nicht billiger. Es ist eher ein Vorteil sich das Essen im Restaurant zu bestellen...gleicher Preis, dafuer aber kein Kochaufwand.
Ich teile diese Meinung nicht, denn ich vermisse hier das Kochen. Meine Hose zwickt, passt aber noch. Ich habe zugenommen - das sieht man vorallem am Bauch. Dabei bin ich nicht die Einzige, die dieses Leid ertragen muss. Einige Maedels meiner Gruppe trifft das gleiche Schicksal.
Wobei mir aber aufgefallen ist, dass es hier viele Menschen gibt, die nicht die perfekten Koerpermasse haben und sich dennoch wohl fuehlen bzw. selbstbwusst zur Schau stellen, was sie haben. Meist sogar, finde ich es gar nicht schlimm. Das, was in Deutschland so verpoehnt ist, wird hier, vor allem von den Hispanics und Afroamerikanern, vor- und ausgelebt. Von diesem Selbstbewusstsein kann sich der ein oder andere eine Scheibe abschneiden.

8/08/2007

New York City und das Wetter

Das Wetter spielt eine große Rolle in dieser großen Stadt, daher hat es ein eigenes Kapitel, ganz für sich allein, verdient.
Als ich Ende Mai nach New York kam, wusste ich bereits, dass der Sommer im Allgemeinen sehr heiß und die Luftfeuchtigkeit erdrückend hoch sein kann. Dennoch habe ich mich gefreut als bereits zu meiner Ankunft im Spätfrühling ein angenehm warmes, mediteranes Klima herrschte.
Was jedoch vorallem beeindruckt: es regnet oft, eigentlich ständig - denn irgendwie muss sich das Klima selbst regulieren. So kann es sein, dass urplötzlich riesige Wassermengen vom Himmel platzen und man, beim Blick aus dem Fenster, die Nachbarhäuser nicht mehr erkennt. Die Menschen, die nicht das Glueck haben das Spektaktel aus einem Gebaeude zu beobachten, huschen durch die Straßen auf der Suche nach einem geeigneten Unterschlupf. Daher ist die erste Regel: immer einen Schirm auf Abruf bereithalten. Sobald es regnet, stehen wie von Zauberhand hunderte Schirmverkäufer parat und preißen ihre Einheitsschirme für 5 Dollar das Stück an. Jeder, der in dieser Stadt schon einmal in einen Platzregen geraten ist und nicht die Weitsicht hatte, einen Schirm zu kaufen, hat ein solches Schnäppchen - oder auch mehr - zu Hause. Meines Erachtens bringt es recht wenig sein Geld in einen teuren Schirm zu investieren, da auch diese dem harten Regen, der übrigens nicht nur von oben, sondern auch gerne von unten und von der Seite kommt, kaum standhalten.
Ich habe in den fast drei Monaten, in denen ich hier bin, bereits drei Schirme gekauft und mich von zweien bereits unfeierlich, mit einem Wurf in den Mülleimer, verabschiedet. Die zweite Regel lautet: Kauft Gummistiefel. Auch die gibt es hier in allen erdenklichen Farben und Formen, sehen nicht nur stylisch aus, sondern haben in dieser Stadt einen unerlässlichen Nutzen - trockene Füße und damit auch glückliche Gesichter.
Eine weitere Sensation sind Thunderstorms, vor denen diejenigen, die keinen festen Schlaf haben, auch in der letzten Nacht, ins Zittern gekommen sind. Ich habe zum Glück nichts davon mitbekommen, sonst wäre auch meine glückselige Nachtruhe im Eimer gewesen. Heute morgen jedoch habe ich es, wie Millionen anderer New Yorker, dennoch zu spüren bekommen...denn die Bahnen fuhren nicht. Ganz Downtown war geflutet, die Züge fuhren in nur unregelmäßigen Abständen. Immer wenn der große Regen kommt, liegt die New Yorker Infrastruktur flach. Was das in einer solchen Metropole heißt, in der morgens riesige Massen an arbeitswilligen Berufstätigen pendeln, kann sich wohl jeder vorstellen. Also entschloss ich den Bus zu nehmen, was normalerweise die dümmste Entscheidung in dieser Stadt ist. Aber wenn es nicht anders geht, geht es nun mal nicht anders. Nach zweieinhalb Stunden endlich (mit dem Zug benötige ich etwa 20 bis 30 Minuten), kam ich auch endlich an meiner Arbeitsstelle an - genau zur Mittagspause!
Im Moment ist es ein typischer heißer Sommer, hier in New York. Es ist heiß, stickig, die Luftfeuchtigkeit changiert zwischen 70 und 85 Prozent, jede Bewegung ist zu viel. Gelobt sei die Klimaanlage. Ich bekomme schlechte Laune, mein Magen fühlt sich flau an, Wasser ist unerlässlich, aber auch Essen - ganz viel Süßes; denn das hält den Blutzuckerspiegel aufrecht.
Zudem kommt die ständige Müdigkeit. Ich komme schwer aus dem Bett, könnte tagsüber nur schlafen, trinke zuviel Kaffee um wach zu werden und nachts kann ich kaum schlafen.

Das ist New York: Eine Stadt der Extreme, auch aus meteorologischer Sicht.

8/07/2007

Chrazey and the City


Wie wir schon vom letzten Eintrag gelernt haben, bin ich, wie Millionen anderer Frauen auf dieser Welt, "Sex and the City" Fan. Daher war es nur eine Frage der Zeit, dass ich mich auf die Spuren der Serie und dem Leben der vier Hauptdarstellerinnen gemacht habe.
"Sex and the City" ist eine Liebesbotschaft an die Stadt, in der sie spielt, nämlich New York City.
Die ganze Serie wurde an originalen Schauplätzen der Stadt gedreht - Innenaufnahmen in den Silvercup Studios in Queens. Dennoch ist es ein schönes Erlebnis viele Schauplätze selbst zu erkunden. Was ich dann auch mit einigen Mädels unserer Gruppe getan habe.
Es gibt sie auch ... die geführte Tour für "Sex and the City" Fans, die nicht die Zeit haben, sich selbst auf die Suche zu machen. Diese kostet etwa 30 Dollar, wird deutschsprachig in einem kleinen Bus geführt.
Ich habe mich aber dazu entschieden das Geld zu sparen und mich eigenfüßig auf die Suche einiger Schauplätze - vorranging in Greenwich Village - zu machen. Und ich sage nur: es hat sich gelohnt. Neben zahlreichen anderen Schauplätzen, die in ganz Manhattan verteilt sind (übrigens gut nachzulesen unter http://www.hbo.com/ ), sind es vorallem bestimmte Orte, die mir am Herzen lagen, zu erkunden.
Daher machten wir uns morgen zu allererst auf, um das Meatpacking District zu erkunden (Südosten Manhattans), in der Hoffnung Samantha's rote Haustür in der 300 Gansevoort Street zu finden. Allerdings war diese eine Fakeadresse und die erste Enttäuschung des Tages war schon über uns hereingebrochen. Einige Tage später allerdings, als wir abends auf ein Gläschen wieder im Meatpacking District waren, sind wir an einer schönen roten Tür, direkt neben einem Nachtclub gelegen, vorbeigelaufen. Das muss sie gewesen sein!

Auf dem Weg zu unserer nächsten Station, Aidans Möbelladen (818 Greenwich Street), sind wir am berühmten Restaurant "Pastis" (9 Ninth Ave., New York, NY 10014 at Little W. 12th St.) vorbeigekommen, wo die vier Mädels auch schon zusammen saßen.
Mein Tipp: Das Meatpacking District bietet tags wie nachts tolle Weggehmöglichkeiten. Das ehemalige Schlachtviertel ist in den letzten Jahren sehr trendy geworden - entsprechend teuer ist auch der Ausflug dorthin.
Nach der Besichtigung der Furniture Co., dem Laden, in dem Carrie das erste Mal Aidan getroffen hatte. ging es dann weiter zur Magnolia Bakery, in der Carrie und Miranda einmal Cupcakes gegessen hatten. Leider war die Schlange so lang, dass uns der Hunger recht schnell verging. Ich habe gehört, dass es besser ist gleich frühmorgens zur 401 Bleeker Street zu gehen, um die leckeren Törtchen in Ruhe zu geniessen. In großer Vorfreude gingen wir dann recht schnell zu DER Treppe. Um Carries Haustür mit Treppenaufgang gibt es viele verwirrende Informationen und vor allem unterschiedliche Adressen. Die wahre Adresse lautet jedoch 66 Perry Street. In der Serie hatte sie eine Fake-Adresse angegeben, die es in Wirklichkeit nicht gibt und in der Upper West Side liegt.
Einige von uns, einschliesslich Meinerwenigkeit, hatten sich dafür auch extra herausgeputzt. Ist ja klar - wenn man einmal auf Carrie's schönen Treppe sitzt, möchte man mindestens genauso gut aussehen, wie sie selbst. Das Fotoshooting lief auch recht gemütlich ab. Neben uns waren nur noch zwei Japanerinnen da, die wir im Fotos machen um Meilen geschlagen haben.
Danach ging es auch schon direkt weiter zum Jefferson Market, einem wunderschönen kleinen Gärtchen inmitten großer Strassen. Dieser pittoreske Garten wird seit jeher von einem alten Ehepaar gehegt und gepflegt. Dementsprechend grünt und blüht es im Kleinod prächtig. Im Jefferson Market hatten Miranda und Steve ihr wahrlich romantische Hochzeit und er befindet sich in der 6th Street und Greenwich Avenue.
Bevor wir uns dann zum Patricia Field Store (302 Bowery) aufmachten, stärkten wir uns noch bei Gray's Papya (Avenue of the Americas), dem Laden, in dem Carrie auch schnell mal einen Hot Dog verdrückt hat. Aber Vorsicht. Hier gibt es einige Läden, die denselben Namen tragen! Es gibt aber nur DEN einen wahren GREY'S Papaya. Ob wir den richtigen erwischt haben, weiß selbst ich nicht.
Der Patricia Field Store, gehört der Sex and the City Kostümbildnerin, die für ihre eigenwilligen Kreationen bekannt ist, was man auch des öfteren bei Carrie in der Serie gesehen hat. Der Laden ist sehr punkig und es gibt viele ausgeflippte Sachen für jedermann - von billig bis teuer.
Da der Tag sehr anstrengend für uns Mädels gewesen ist, wollten wir uns nur noch einer "Sehenswürdigkeit", nämlich dem Sexshop "Pleasure Chest", in dem Charlotte ihren "Rabbit" Vibrator gekauft hatte, widmen. Allerdings vergeblich: den Laden in der 156 7th Avenue South gab es leider nicht mehr.
Alles in allem war das ein wunderschöner Tag. Auf der Suche nach unseren Hotspots sind wir auf viele weitere kleine Lokale, Restaurants und Plätze gestoßen, die in der Serie zumindest einmal vorgekommen sind. Man erhält wirklich den Eindruck, als würde sich die Serie, neben Sex, Männern und anderen Frauenproblemen, vor allem seiner großen Liebe zu New York City drehen.

Weitere Orte, die wir später aufgesucht haben, waren:
Die Fähre nach Staten Island -
wunderschön, am besten, wenn es dunkel wird
Monkey Bar -
nette Affenmalereien an den Wänden; schliesst jedoch um Mitternacht und ein Cocktail kostet etwa 10 Dollar.

Orte, die ich noch aufsuchen will:
Little Church around the Corner -
hier lernte Samantha ihren Bruder Fuck kennen (1 West 29 th Street)
O'Niaels -
Steve's Bar (Hieß in der Serie Scout) in der 174 Grand Street

Der Tag, an dem Sarah Jessica ihr Parfum verkaufte


Ich gebe es zu, und schaeme mich in keinsterweise dafuer, aber ja: Ich bin Sex and the City Fan (wie ja auch noch keiner gemerkt hat). Ich kenne jede Folge, weiss welche Maenner die Maedels in den einzelnen Folgen hatten und was Carrie trug.
Nachdem einige Pall Maller Sarah Jessica Parker (Carrie) bereits vor Wochen bei einem Rihanna Konzert gesehen hatten, durfte ich heute auch mal ran. Denn SJP hat heute ihr neues Parfum "Covet" vorgestellt. Jeder, der sich ein Flakonset im Wert von 128 USD gekauft hat, durfte sich in die Schlange anstellen, um das Duftwaesserchen signieren zu lassen. Nun ja, 128 USD? Sind die denn verrueckt? Ich habe mich dazu entschlossen ein Proebchen zu nehmen und eindeutig entschieden, dass dieser Duft nicht derjenige sein wird, welcher in den naechsten Monaten mein Badezimmerschraenkchen zieren wird. Zudem: Hallo? Doch nicht fuer den Preis.
Also habe ich mich unter die vielen Paparazzi-Sex and the City-Fans gestellt, um sie dennoch sehen und das ein oder andere Foto schiessen zu koennen. Nachdem die Presse weg und somit die Sicht frei war, konnte ich SJP in ihrer vollen Pracht bewundern.
Ich muss neidlos anerkennen, dass sie unheimlich toll aussieht (gorgious) und eine riesige Ausstrahlung hat, von der Maennlein wie Weiblein begeistert waren.

Es hat sich gelohnt, auch ohne teueres Parfum und Autogramm.

7/31/2007

One Day out with KORN


Heute durfte ich eine Stunde früher, also um 5, von der Arbeit gehen. Was macht man mit einem angebrochenen Nachmittag in New York? Richtig. Man geht zu dem einzigen kostenlosen Album-Release-Konzert von KORN, den Helden meiner späten Jugend.
Ich sag nur "That kicked Ass." Das war seit langem, und vor allem hier in New York, das geilste Konzert, dass ich erleben durfte.
Natürlich haben die Jungens nicht nur Songs vom neuen Album, dass heute in den USA erschienen ist, gespielt, sondern auch alte Stücke. Die Masse hat gerockt und ich mittendrin - leider aber mit Tussibag, was mich davor gehindert hat, richtig reinzuspringen.
Eine Stunde später, nass geschwitzt und mit Nackenkrampf (ja ja Moschen muss gelernt sein)wollten wir noch ein paar Fotos hinter der Bühne schiessen, was auch gar nicht schwer war, da das Konzert am Pier 13 in der Southstreet Seaport war und man locker hinter die Kulissen schauen konnte. Da wir dachten, dass es auf der anderen Seite der Bühne vielleicht bessere Fotos geben könnte, da es dort eine terassenartige Erhöhung gibt, sind wir auch noch da hin und schwuppdiwupp sind Fieldy und Monkey an uns vorbeigeschlurft. Ohne großes Trallala sind wir ihnen noch gefolgt, aber leider ging vor uns schon die Tür zu und wir hatten keine Möglichkeit noch ein Foto von Nahem zu schießen. Wir also raus auf die Straße. Allerdings mussten wir dazu noch durch einen Hinterhof und da standen die beiden schon wieder, mit ihren Soldaten-Bodyguards und irgendwelchen Fans mit VIP Bändchen. Icke also wieder hin und hab den Fieldy angequatscht, aber schon hatte uns der Oberbodyguard am Schlawittchen gepackt und weggezogen. Bei Fieldy im Kopf hats ganz schön laut gerattert (so nach dem Motto "Watt will die Alte jetzt?") ...aber nützt nichts. Das Foto zusammen haben wir nicht (Sorry Drea), aber dank Max coole Nahaufnahmen.

Danke Franzi und Max für den geilen Nachmittag :-)

7/18/2007

What if this had been the last day of your life?


Strömender Regen - über 90%ige Luftfeuchtigkeit...der Morgen beginnt schon scheiße. Ich muss zur Arbeit, habe aber keine Lust. Draußen sieht es aus wie Weltuntergang. Es liegt was in der Luft. This day's gonna be strange.

18Uhr - ich verlasse das Gebäude, in dem ich seit fast sieben Wochen arbeite. Ich will nach Hause. Ich will schlafen - mehr nicht. Ich muss zur Grand Central Station, mit dem Shuttletrain zum Times Square und dann mit der 1 nach Harlem...
Zwei Stunden später steige ich aus dem Bus aus. Wie in Trance gehe ich nach Hause - in mein Zimmer - breche zusammen und muss weinen. Die Bahn ist heute nicht gefahren.

Ein Dampfrohr aus dem Jahre 1924 ist schuld. Die Infrastruktur Manhattans ist aus dem Jahr, indem meine Oma geboren wurde. Stille! Die Autos stehen. Viel zu viele Menschen auf der Straße. Es stimmt was nicht, schießt es mir durch den Kopf. Das dumpfe Motorgeräusch eines Hubschraubers ist zu hören - von ganz weit her, dringt es zu mir durch - kaum merklich.
"Haltet die Welt, sie soll stehen..."

Langsam klären sich meine Gedanken. Die Sinne werden aufmerksamer. Polizeisirenen und Feuerwehralarm. Kein Mensch sagt etwas. Ich schaue nach links und sehe einen Pulk Menschen auf mich zukommen, sie bewegen sich nicht schnell - sie laufen. Es sind hunderte von Menschen. Sie laufen auch nicht -nein sie rennen - weg, weg vor dem Rauch, der sich bedrohlich vor uns aufbaut. Sie rennen zur Ostseite - zum Wasser, da wo der Himmel klar ist. Ich renne mit. Was ist los? Kein Mensch kann es mir sagen. Ich drehe mich um - schaue zum Himmel. Der Rauch ist nicht schwarz, er ist grau ... dennoch schießen mir sofort die Bilder des 11. September 2001 in den Kopf. Was, wenn es wieder soweit wäre? Ich habe Angst, denn ich stehe direkt unter dem Chrysler Building. Was, wenn ein Flugzeug kommt und hineinstürzt? Ich ziehe meinen Kopf ein und renne - einen Block, zwei oder auch mehr. Einfach nur weg von hier, zum Wasser. Ich renne Hannah in die Arme. Sie wohnt auch in meinem Haus. Sie kommt gerade von der Arbeit und ist auf dem Weg zur Grand Central Station - dem Hauptbahnhof. Sie ist ein Engel und das mit 19. Beruhigt mich, denn sie hat es schon miterlebt - damals 2001. Sie nimmt mich mit in ihr Bürogebäude. Wir googlen, können aber keine Informationen finden - außer, dass ein Gebäude eingestürzt ist. Ich muss zur Toilette - beginne zu zittern, nein mein Körper ist erschüttert. Ich kann mich wieder beruhigen. Wir erfahren, dass eine Dampfleitung explodiert ist, dass es kein Anschlag war und dass auch kein Gebäude eingestürzt ist. Ich bin froh, denn das hätte geheißen, dass ich nach Hause fahren muss. Denn das Pall Mall Programm sieht vor, bei jeder bestehenden Gefahr das Programm sofort abzubrechen. Ich will nicht zurück zur 42. Straße, denn da sind die vielen Menschen, die Polizei und die Feuerwehr. Die Züge fahren sicher auch nicht. Ich nehme den Bus 101 und fahre durch die Stadt, vorbei an der Lexington Ave. Schaue aber nicht hin. Ich will nur weg von hier. Der Bus braucht lange. Die Fahrt erlebe ich wie in Trance. Die Leute telefonieren und reden über das Gesehene. Ich will das nicht hören und muss mich gleichzeitig zusammenreißen. Ich habe das noch nie erlebt, kein New Yorker muss das wissen. Ich will nicht weinen. Zu Hause angekommen, bricht es doch aus mir heraus. Auf der Fahrt hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Mein Leben ist an mir vorbeigezogen, ich musste an meine Freunde, meine Familie denken. Was wäre wenn? Ich habe auf der Arbeit die Steuererklärung gemacht. Nicht gerade spannend. Das wäre es also gewesen? Die anderen Pall Maller hatten davon schon beim Abendessen gehört. Sie haben es nicht erlebt: Die besorgten Gesichter Hunderter, laufend, sich umdrehend und ihre Geischter zum Himmel streckend. Die fragenden Gesichter. Die Ungewissheit - Minuten, die zu Stunden werden und auch wurden. Die Angst hat mich gelähmt, auch wenn es "nur" ein unterirdisches Dampfrohr war. Ich lese gerade, dass es einen Toten gab. Was, wenn er auch nur die Steuern gemacht hat? Zwanzig Menschen sind verletzt. Meine Bahn fährt wahrscheinlich morgen nicht. Das Leben geht dennoch weiter. Ganz normal, als wäre nichts geschehen.

Jetzt bin ich müde und muss schlafen.

7/16/2007

Ein Tag in New York

New York ist laut, viel zu laut. Die Stadt stinkt, ist zu heiß, zu kalt, zu stickig, zu stressig. Es leben und arbeiten viel zu viele Menschen hier. Wo kommen die her? Wo gehen die hin? Die Taxifahrer reden weder Englisch, noch verstehen sie es ... Sie kennen die Stadt noch nicht einmal.
Die Züge zur Arbeit sind vollgestopft mit Menschen, deren dicke, schwitzende Körper sich aneinander reiben. Es ist zu eng, die Bahn zu laut. Mal fährt sie schnell, meist aber langsam. Manchmal bleibt sie einfach stehen...mitten im Tunnel - mal 5 mal 10 Minuten. Es gibt AC. Die Luft im Zug ist frisch, manchmal funktioniert die Klimaregulierung aber nicht, dann ist es kalt, wie in einer Tiefkühltruhe oder heiß, wie in einer Sauna.
Überall Menschen in der Grand Central Station. Wo kommen die her? Wo wollen die hin? Mein Gott - lauft doch schneller. Steht nicht im Weg rum. Bewegt eure fetten Ärsche! Ich komme zu spät zur Arbeit! Schon wieder. Obwohl ich den Expresszug genommen habe. Ich will an der Menschenmenge vorbei, stolper fast. Laufe, laufe immer schneller. Ich darf nicht zu spät kommen, nicht schon wieder. Was soll das für einen Eindruck machen? Es ist heiß, zu heiß. Die Luft in der Bahnstation steht, sie ließe sich mit einem Messer zerschneiden. Wenn ich nur eines hätte...auch wenn es nur eines aus Plastik wäre, so wie alles hier in diesem Land aus Plastik ist. Wie es sich anfühlt mit Silber- oder Aluminiumbesteck zu essen? Das weiß ich gar nicht mehr. Aber Halt! Stopp! Meine Gedanken schweifen ab. Ich muss zur Arbeit. Warum laufen die denn nicht? Ich will raus, raus an die frische befreiende Luft, vorbei am deutschen Marktstand. Ich werfe nur einen kurzen Blick auf die Ware. Beim ersten Mal stand ich 30, vielleich auch 40 Minuten vor der Theke...kaum den Blick abwenden könnend - Erdbeermarmelade von Schwartau (Ich hasse Erdbeermarmelade), Nutella (Schokolade auf dem Frühstücksbrötchen finde ich widerlich) und Pumpernickel. Wo ist das richtige, das richtige deutsche Brot? Ich frage nach. So viel Zeit muss sein! Es gibt abgepacktes Graubrot. Graubrot! Ich halte es in den Händen, als wäre es der Ring aus Tolkiens Trilogie. Ich vermisse es...mein Brot. Das herzhafte, echte Brot. Das amerikanische Weißbrot hat meinen Bauch anschwellen lassen. Ich bin dick und fühle mich unwohl. Ich muss es einfach...aber Halt! Wie kann ich mich verleiten lassen? Das Brot ist abgepackt und noch mindestens 3 Monate haltbar. Importierte und vor allem schlechte deutsche Ware ... zu einem horrenten Dollarpreis. Ich lege es hin, gehe zum Italiener, der frisches Brot hat. Es schmeckt fast genauso gut, wie das zu Hause. Wenigstens was!
Im Sauseschritt geht es zur Arbeit. Bitte, bitte lass mich die Erste sein. Bitte! Bitte! Dann merkt auch keiner, dass ich zu spät bin. Nur Valencia aus dem Language Lab würde es merken. Aber das ist mir egal. Valencia ist toll - sie lacht und die Sonne geht auf. Sie ist eine Afroamerikanerin und lebt in Harlem, wie die meisten Afroamerikaner und wie ich. In Amerika werden die Rassen kategorisiert - es gibt die Caucasians, die Hispanics und die African Americans. Mir gefällt das nicht - es steckt aber tief, tief in den Köpfen aller. Die Gruppen distanzieren sich voneinander auch wenn sie zusammen arbeiten und leben ... sie fühlen sich stark unter ihresgleichen.
Uff, Bill ist noch nicht da. Ich schalte das Licht ein, denn es ist dunkel im Büro. Selbst wenn die Sonne draußen scheint, bleibt es dunkel im kleinen Büro. Ich gehe zum Computer, den ich nach meiner Ankunft selbst aufgebaut habe. Ich surfe im Internet, mache ein paar private Sachen, denn viel gibt es im Moment nicht zu tun. Bill kommt erst halb 11. Wir reden viel und lachen auch - aber erst nachdem der erste Schwung Arbeit weg ist und er wieder gute Laune hat. Kaiser Wilhelm ist hungrig. Er wuselt vor meinen Füßen herum und bettelt um Essen. Er macht sogar Sitz - das macht er sonst nicht. Der kleine Pinscher. Aber eigentlich ist er ganz süß. Ich vermisse ihn, wenn er nach Hause geht. Oliver ist auch noch nicht da. Mein Chef. Er bringt die Arbeit mit. Bis dahin helfe ich Bill.
Die Mittagspause ist nicht mehr weit. Ich habe Hunger, nein, Riesenkohldampf. Ich gehe in die Mittagspause, vielleicht eine Stunde, vielleicht aber auch nur zehn Minuten, denn es ist heiß. Ich danke Gott für die Erfindung der Klimaanlage. Ich will eigentlich nicht raus, aber ich muss Essen besorgen, auch wenn die Sommerhitze den Appetit schnell vergessen lässt. Ich gehe zum Fahrstuhl, fahre nach Parterre, vorbei am Inder mit dem Büdchen. Er ruft immer "Hey, my frrriend." Mir ist das manchmal unangenehm, besonders wenn ich nichts bei ihm kaufen will. Er ist seit 20 Jahren da. Er freut sich immer, wenn er mich sieht. Ich finde es toll, nur jetzt nicht. Ich habe Hunger. Ich laufe schnell...schnell an ihm vorbei ohne hinzuschauen. Obwohl, das stimmt nicht; ich blinzele aus den Augenwinkeln nach rechts rüber. Er döst ein wenig. Puuh, schnell weg. Geschafft! Raus aus dem Hinterausgang in die 45. Straße. Ich laufe weiter in die Zweite Avenue. Hier gibt es viele kleine Essengeschäfte. Hier arbeiten auch viele Menschen - hier in Midtown, direkt unter dem Chrysler Building - dem Geschäftszentrum New Yorks.
Ich gehe in meinen Lieblings Deli. Hier gibt es eine Salatbar, auch mit warmem Essen. Es schmeckt nicht richtig gut, manchmal bereue ich meine Auswahl. Aber Essen in New York ist teuer. Ich setze mich in das erste Obergeschoss. Hier gibt es Sitzplätze und auch immer einen für mich. Die Stadt ist voll, die Sitzgelegenheiten begrenzt. Ich will nicht im Büro essen, denn dann bettelt Kaiser wieder. Ich bleibe und setze mich zu den anderen einsamen Mittagspäuslern und dem chinesischen Arbeitskollegium oder der singenden Polizistin, die mich unheimlich nervt. "Ruhe! Du blö** Kuh. Ich will beim Essen meine Ruhe haben. Mir reicht das dudelnde Radio, das vor sich hinrauscht. Ich will deine Sch*** Stimme nicht auch noch ertragen müssen..." Denke ich leise, wage es im Leben nicht zu sagen. Sie würde mich sofort festnehmen. Hier zögert keiner, auch nicht die Polizei. Ich zwinge mein Essen schnell rein ... Morgen hole ich etwas anderes oder gehe woanders hin. Versprochen!
Ich laufe zurück zur Arbeit. Die sengende Hitze macht mir zu schaffen. Schwupps hinein ins kühle Gebäude. Da bin ich wieder. Die Arbeit geht weiter. "Hello my frrrriend. How are you?" Mist. Ich zucke zusammen. Der Inder hat mich diesmal nicht einfach davonkommen lassen. Ich rufe zurück "Good. How are you?" Und verschwinde im Fahrstuhl. ....
Es ist gleich 6, gleich Feierabend. Ich sehne den Feierabend so herbei, obwohl ich noch nicht weiß, was ich mit dem angebrochenen Abend anfangen soll. Ich brauche einen Plan, einen tollen und außergewöhnlichen Plan. Ich will nicht in den Tag hineinleben ohne die Zeit genutzt zu haben. Ich bin Touristin, eine Touristin mit der Erlaubnis ein Praktikum machen zu dürfen - nicht mehr und nicht weniger. Ich will die Zeit ausnutzen und in vollen Zügen genießen. Denn bald ist es vorbei. Ich zähle die Wochen, die Tage ... bald fahre ich nach Hause. Wenn ich hier wohnen würde, wäre der Stress nicht so groß. Der Plan wäre viel einfacher ... nach der Arbeit nach Hause gehen, aber ohne das schlechte Gewissen, dass mich die Zeit nicht voll genießen lässt. Ich gehe also Shoppen...die einzige Aktivität, die in NewYork günstig ist. Nichts, bei dem ich Geld ausgebe, ist billiger als Shopping. Ich fühle den Himmel auf Erden ... Gott muss eine Frau sein!! Schnell zur Prince Street, dahin wo sie den Broadway kreuzt. Hier ist es schön, hier kann ich bleiben. Geschäfte reihen sich aneinander, wie Perlen auf einer Kette. Überall hängen neonfarbene SALE Schilder... 20% Off, 50% Off, 70% Off. Überschwenglich bis übermütig renne ich von einem Geschäft in das nächste. New York ist toll!!! Ich brauche kein T-Shirt mit dieser Message, die mich sofort als Touristin outen würde. Man sieht es mir an. Ich freue mich, ich grinse ... und die Menschen lachen zurück!

Geschafft und glücklich steige ich hinab in die Metro, die warm ist, aber angenehm warm. Ich mache meine Musik an: Ella Fitzgerald. Jazz! Ich schließe meine Augen! Ich fühle mich gut. Ein Lächeln auf den Lippen...die Bahn braucht sich nicht beeilen, denn ich habe Zeit.
Dann kommt sie doch. Es ist die 1, die Uptown Bronx Bahn. Herrlich. Jetzt muss ich nur durchfahren und irgendwann aussteigen. Es ist mein Glückstag: Ein freier Sitzplatz! Ich zwänge mich zwischen zwei dicke Muttis, komme kaum dazwischen, muss nachschieben, bis es klappt. Die Sitze sind unheimlich eng. Es geht trotzdem. Langsam spüre ich meine Füße wieder. Hoffentlich kommt jetzt keine alte Frau, der ich meinen Platz abtreten muss. An der nächsten Station gehen alte Gesichter und neue strömen herein. Oh nein...nur nicht schauen...Ich hebe meinen Kopf. Mist! Ich wollte doch nicht gucken. Puuh, Glück gehabt. Keine alte Frau, nur eine die sehr alt aussieht, aber im Leben die 50er Marke noch nicht erreicht hat. Jegliche Anstalt meinerseits ihr den Platz anzubieten, wäre eine Beleidigung ihr gegenüber. Ich schließe also die Augen und träume weiter ... aber nun zu Amy Winehouse's Soulstimme. Wie herrlich.
Die Bahn fährt aus dem Tunnel heraus. Sie ist jetzt übertags. Ich muss raus - ab ins International House, in mein Zimmer. Ich drücke den Knopf. Der Fahrstuhl kommt nicht. Er steckt irgendwo zwischen dem 7. und 8. Stock fest. Na prima! Laufen will ich nicht. Ich warte. Langsam werde ich nervös. Mein Gott! Wie lange kann es denn dauern, aus einem Fahrstuhl ein und wieder auszusteigen. Jetzt hängt er im 3. Stock...schon wieder. Langsam verliere ich die Geduld. Ich wippe mit dem Fuß, immer schneller, immer hörbarer für die Front Desk Mitarbeiter, denen ich meine Karte vorher gezeigt habe. Denn ohne die, kommt keiner rein. Ich fluche auf deutsch...Das versteht sowieso keiner, aber jeder kann sich denken, was ich zu sagen habe, denn nur wer flucht und schimpft, tut dies in seiner eigenen Sprache. Endlich! Der Fahrstuhl ist da, es strömen ein paar unbekannte Gesicher heraus. Ich herein. Und ab nach oben in mein Zimmer. Ich bin da. Wie herr... jee, ist es heiß hier drin. Ich reiße die Fenster auf und drehe den Deckenventilator auf die höchste Stufe. Es ist sooo heiß. Ich gehe auf die Dachterasse, denn da ist es schön und dort treffe ich Menschen, die ich kenne. Ein typischer Montag ist heute, ein Tag, an dem nicht viel gemacht wird, denn das Wochenende war anstrengend genug. Ich trinke einen Schluck Wein und gehe auf mein Zimmer, in der Hoffnung, dass es abgekühlt ist. Es ist. Ich bin erleichtert und setzte mich an meinen Laptop. Heute muss ich unbedingt Blog schreiben. Ich fühle mich so schlecht, da ich unregelmäßig schreibe - manchmal aus Zeitmangel, manchmal aus Lustmangel. Aber heute...was kann ich nur schreiben? Ich habe viel erlebt in den letzten Wochen, sehr viel sogar. Interessiert das die Leute zu Hause überhaupt? Ich zögere, schreibe dann doch. Es ist wie ein Tagebuch...das längste, das ich je in meinem Leben geschrieben habe. Ich lade noch ein paar Fotos hoch, denn davon habe ich schon Hunderte. Ich kann kaum auswählen. Ich finde alle toll. Es sind zu viele, zu viele für die Leute zu Hause, die die Eindrücke nicht selber machen konnten. Ich finde es schade und würde meine Erlebnisse gern intensiver teilen, mit Freunden und Familie...das geht aber nicht.
Dennoch: ich bin froh, nicht alleine hier zu sein. Die anderen Leute sind spitze ... meistens zumindest. Ich fühle mich wie auf einer Klassenfahrt, nur mit dem Unterschied, dass wir alle schon erwachsen sind...meistens zumindest. Ich bin froh Teil des Pall Mall Foundation Programms zu sein...das sage ich mir jeden Tag, vielleicht aber auch nur jeden zweiten. Aber ich weiß, dass ich Glück hatte, ausgewählt worden und Teil dieser Truppe zu sein.
Am Wochenende sind schon welche gefahren. Jetzt ist nur noch die Hälfte da. Es war traurig, denn wir haben uns gut verstanden...meistens zumindest. Wir haben viele Sachen erlebt, die wir nicht mit unseren besten Freunden teilen konnten. Das ist schön. Denn wer will schon in solch einer Stadt sein und alles allein erleben? Ich nicht. Denn New York ist toll ... meistens zumindest.

7/15/2007

Food pantry portion in Queens

Einmal in der Woche, nämlich Freitags, hat der Großteil der Pall Mall Familie frei oder muss nur vormittags arbeiten, denn dann geht es immer zu einem von der Foundation bzw. seiner hier ansässigen Partnerorganisation CDS, zu einem Seminar.
Die letzte Veranstaltung führte uns direkt nach Queens, diesmal nicht in einer Schule, sondern in eine Kirche, in der für arme Menschen Essen ausgeteilt wird. Wir sollten helfen - Warum auch nicht? In jedem Menschen steckt ein Samariter. Angekommen, mussten wir uns an Hunderte von Menschen vorbei in das Gebäude im tiefsten Queens, da wo ein normaler Tourist nicht hinkommt, schlagen. Wir sollten Plastiktüten packen und an all diejenigen verteilen, die sich vorher in einer Liste eingetragen hatten. Manchmal reicht das Essen für alle, manchmal bekommen, die die zu spät kommen, nichts mehr ab. Nachdem die Tore geöffnet wurden, ist jeder Einzelne per Nummer aufgerufen und in den Vorhof der Kirche gelassen worden, um sich in einer langen Schlange zu stehen, sein Päckchen abzuholen und es in einem klapprigen Rollwagen nach Hause zu fahren. Einige dieser Menschen hatten bereits seit morgens 7 Uhr gewartet. Jetzt war es schon 15 Uhr!!! Aussuchen können sich die Bedürftigen das Essen nicht. Sie müssen das nehmen, was sie bekommen, denn schließlich ist das kein Supermarkt, wie uns die freiwilligen Helfer der Gemeinde predigen. Entsprechend hart war auch der Umgangston der Volunteers, aber anders würden sie wohl keine Ordnung in die Verteilung des Essens bekommen.
Ich fühlte mich gut und half sehr gern, auch wenn es nur für einen Nachmittag war und ich es ohne die Organisation, die diesen Ausflug als "Social Seminar" etikettiert hatte, wohl nicht gemacht hätte. Wie die Hilfesuchenden darüber gedacht haben, weiß ich nicht. Wahrscheinlich kamen wir ihnen vor wie eine Gruppe Touristen, die einmal im Leben etwas Gutes tun möchte, um ihr Gewissen für das ganze Leben zu beruhigen. Einige Bedürftige trauten sich nicht uns anzuschauen, einige sagten mir, dass sie das erste Mal da seien. Ich spürte, dass es ihnen peinlich war, hier um Essen und Anziehsachen bitten zu müssen. Auch sahen viele gar nicht danach aus, als müssten sie um Essen betteln. Sie kamen z.T. in großen Autos vorgefahren oder sahen mehr als wohlgenährt aus, aber vielleicht macht das auch das schlechte Essen, dass in den USA leider um einiges billiger ist als das gesunde Whole Food. Die vor allem spanisch sprechende Community ist eine der ärmsten in New York. Ihre Einwohner sprechen nur schlechtes Englisch, gehen nicht arbeiten oder dürfen nicht arbeiten, weil sie keine entsprechende Genehmigung erhalten. Sie müssen das nehmen, was sie bekommen, auch wenn das Grapefruitsaft aus der Dose oder Instantmilchpulver ist. Aber das ist nicht das Schlimmste ... andere bekommen viel weniger oder an schlechten Tagen nichts.
Ich bin allerdings froh darüber, dass uns CDS die Möglichkeit eröffnet hat, auch andere Stadtteile New Yorks, ihre Bewohner und deren Probleme kennenzulernen. Denn New York City ist nunmal nicht einfach nur Manhattan, so wie viele denken.

Wer helfen möchte, ist immer willkommen, dies auf Freiwilligenbasis zu tun:

Elohim Community
87-47 111th Street
Richmond Hill
New York 11418

7/02/2007

Broadway-Musical RENT

Am 26. Juni haben wir uns endlich daran gemacht das Mysterium Broadway, von dem wir bis dahin schon einiges gehoert hatten, in Angriff zu nehmen.
Tatsache ist, dass sich der Broadway etwa 30 km von Norden nach Sueden durch Manhattan schlaengelt und somit die laengste Strasse der Insel ist. Er unterscheidet sich zudem vom Rest der Avenues, da er nicht gerade verlaeuft, sondern schoen schraeg.
Im Bereich der 50er Strassen, oberhalb des Times Square, befinden sich die beruehmten Broadway-Theater, die den Mythos seit Jahrzehnten leben lassen.
So hat sich unsere Gruppe aufgemacht, um das Stueck RENT zu sehen. Es ist eines der laengsten non stop laufenden Musicals und hat in seiner 10 jaehrigen Laufbahn bereits mehrere Preise gewonnen.
Leider ist es so, dass es wahnsinnig schwierig ist, einer Handlung zu folgen, wenn man nicht alle Texte versteht bzw. die Geschichte nicht kennt. Obwohl ich mir ein Resume der Geschichte schon vorher durchgelesen hatte, fiel es mir dennoch schwer, der zweieinhalb stuendigen Handlung vollends zu folgen. Trotz alledem waren die Stimmen der Saenger grossartig und die Musik sehr jugendlich, soulig gestaltet.

Im Grossen und Ganzen ein schoenes Erlebnis, dass zu einem New York Besuch dazu gehoert.

6/21/2007

Baseballspiel New York Mets vs. Minnesota Twins


Voller Erwartungen ist die Pall Mall Truppe am Dienstag, den 19. Juni, ins METS Stadion nach Queens aufgebrochen, um sich durch die dicken Massen auf ihre hinteren Plätze zu schlagen, um einem aufregenden echt-amerikanischen Baseballspiel zu folgen. Leider wurden wir enttäuscht...in vielerlei Hinsicht. Wo waren die Spannung, die schreienden Dauerkarteninhaber und vor allem ... die Spannung???
Die METS sind eine der zwei New Yorker Baseball-Mannschaften, die zweite sind die international bekannteren Yankees (vergleichbar mit Bayern München). An für sich ist ein Baseballspiel eine tolle Sache und wir hatten Glück, dass wir einige Profis dabei hatten, die uns das Spiel und seine verwirrenden Regeln erklären konnten. Leider gibt es ein Problem, nämlich dass die Pausen in dieser Ballsportart erheblich mehr Zeit in Anspruch nehmen, als die Spielzeiten selber. So werden zur Belustigung der Zuschauer T-Shirts mit Hilfe von Kanonen in das Publikum geschossen, kleine Pausenspiele veranstaltet und so weiter und sofort. Auch gibt es reichlich zu essen ... Riesenhotdogs und Bier ... da verwundert es nicht, dass der gemeine amerikanische Baseballfan nicht in die vorgegebenen DIN Sitzmaße der Ränge passt und auch mal zwei Sitze für sich beansprucht. Und wenn man, wie wir, das Pech hat, die gastgebende Mannschaft an einem ihrer schlechten Tage zu erleben, kann das selbst den größten Fan nicht vom Hocker reißen ... oder vielleicht doch, wenn man bedenkt, wieviele mitten im Spiel aufgestanden und nach Hause gefahren sind. Das war das erste Mal, dass ich mir gewünscht habe, ein Bundesligaspiel anstattdessen zu erleben, denn da ist die Stimmung ja meist viel besser und vor allem emotionaler, auch wenn die eigene Mannschaft verliert.
Ich kann mir vorstellen, dass ein Baseballspiel wirklich spannend sein kann, auch wenn ich es anders erlebt habe. Daher möchte ich unbedingt noch einmal zu einem Yankees-Spiel im Sommer, auch wenn ich eher American Football bevorzuge. Leider beginnt die Football Saison erst im Herbst, wenn ich schon wieder nach Hause fliege.

6/19/2007

Christopher Meloni wer? Oder wie man beruehmt wird und gleichzeitig John Bon Jovi sexy findet


Am Freitag sind Daniel und ich ganz frueh aufgestanden, um zur NBC Morningshow ins Rockefeller Plaza zu fahren. Im Sommer wird die Show live gesendet und bietet woechentlich einen Starauftritt. Diesmal: Enrique Iglesias. Ja ja, ich weiss ... aber warum nicht. Ausserdem war Jessica Alba auch da. Ein Grund zum Schwarzaergern fuer die daheimgebliebenen Jungs. (siehe oben)

Danach gings zu Redken in die 5th Av, die ihre alljaehrliche Charityveranstaltung fuer die Krebshilfe abhielten. Auf dem Nachhauseweg sind wir zufaellig an diesem Topfriseur vorbeigekommen und dank Daniel war ich bereits 5 Minuten spaeter 30 Dollar los - die sich allerdings gelohnt haben. Etwa 80 Topfriseure waren aus dem ganzen Land gekommen, um allen "Freiwilligen" die Haare zu waschen, schneiden, foenen. Also bei dem Dorffriseur meines Vertrauens bezahle ich genauso viel und bekomme die Haare nicht von Tim aus Missouri geschnitten und von Dee aus New York City gefoehnt. Das war ein unerwarteter Spass und ich sah selten so gut aus :0)

Das Wochenende stand ganz im Zeichen der "Pall Mall Foundation", die uns den gesamten Trip ermoeglicht. Bereits am Freitag trafen wir uns an der Brooklyn Bridge zu einem professionellen Fotoshooting - klingt toller als es ist: denn wenn einem bei 30 Grad die Sonne ungebremst auf den Kopf donnert und man noch halbwegs gut aussehen muss, kann das eine schoene Tortur werden.
Aber das war nur der Anfang ... am Samstag erwartete und schon ein Filmteam, dass extra aus Deutschland angereist war, um einige Teilnehmer unserer Gruppe zu filmen und zu interviewen. Auch ich durfte ran und werde wahrscheinlich im naechsten Pall Mall Trailer zu sehen sein. Zudem musste die ganze Truppe vom Grand Army Plaza bis zum Times Square laufen ... ebenfalls anstrengeder als man denkt, da einfaches unbeobachtetes Laufen nunmal nicht moeglich ist und der Kameramann ab und Zu ruft "Bitte noch einmal", wenn man noch halb auf der Strasse steht.

Angekommen am Times Square, haben wir dann noch ein paar Einzel- und Gruppenfotos gemacht, bevor wir erloest vom "Horrorplatz" fliehen durften. Der Times Square (42 nd St) ist wirklich wunderschoen und auch er gehoert zu den Plaetzen, die man unbedingt einmal gesehen haben muss, aber nach spaetstens zehn Minuten ist er nur noch unertraeglich .... zu viele Menschen, zu viele Autos, zu viele grosse, blickende Reklametafeln (Tipp: wenn man laenger, als nur ein paar Tage in New York ist ... nicht zu viel Zeit auf Midtowns Touristenattraktionen verschwenden)

Am Abend hat sich die Gruppe fein in Schale gechmissen, da nun ein Empfang im German House anstand ... etwa ein halbes Dutzend Journalisten war naemlich extra aus Deutschland angereist gekommen, um uns am Sonntag fuer Zeitungen, Zeitschriften und TV zu interviewen. Und dies war sozusagen die Kennenlern- und Beschnupperungsphase. Nach ebenfalls einem guten halben Dutzend Glaesern Wein, sind wir dann zu einer Roof Top Party gefahren [5th / paar und 20 igste St (nach 6 Wein kann man sich ja nicht mehr alles merken)], um dort noch einmal richtig New Yorkish zu feiern, und zwar mit Blick auf das ESB und das CB (WAHNSINN!)
Und was aufaellig war: fast nur schoene Menschen und die Frauen ... riesig gross. Ich meine, ich bin ja nun wirklich nicht klein mit meinen fast 1,80 m, aber gegen meine Modelfreundinnen wirke ich wie ein kleines dickes Pummelchen, zumal ich hier sicher schon das ein oder andere (Kilo) graemmchen zugelegt habe. Ich habe die Party dann schon frueh verlassen, da ja noch der naechste Interviewtag anstand. Mit dem Taxi durch Manhattan ... plus erstklassigem Jazz? Mehr braucht man wirklich nicht!!!!
Tipp: Tagsueber ist Taxifahren in Manhattan eine Zumutung, da die Strassen unertraeglich vollgestopft sind, aber nachts ist es wirklich schoen. Vor allem ist Taxifahren viel billiger als in Deutschland.

Nach einem anstrengendem Wochenende ... ich muss dazu sagen: es klingt abgehoben und unecht, aber das ist es auch fuer uns Teilnehmer des Pall Mall Traineeships; naemlich irreal und kaum begreifbar, bis wir wieder zu Hause sind und in die wirkliche Welt zurueckkehren... habe ich dann Besuch von Sina und Gunnar, auch zwei ehemaligen Ilmenauer Studis bekommen. Endlich wieder Menschen, die ich unheimlich lange nicht gesehen habe und dazu noch unheimlich mag. Das Wochenende war perfekt.

Montag Abend nach der Arbeit haben wir uns noch mit Anna, auch einer "Ilmenauerin", die fuer ein halbes Jahr in New York City arbeitet, getroffen und sind in der Naehe der Columbia University unweit des I.Houses essen gegangen. Ohne Anna haette ich es nicht bemerkt...aber direkt neben mir, also ich meine nicht 5 Meter neben mir, sondern direkt neben mir, sass Chris Meloni, der Hauptdarsteller von Law & Order SVU. Wem das nichts sagt, dem sei es nicht zu verdenken, denn ich kannte ihn bis dato auch nicht. Aber er muss wohl hier in den USA ein sehr bekannter Schauspieler sein, da seine L&O Serie die beliebteste aller ist.

Heute morgen ging es direkt wieder zu einem NBC Morningshow Konzert, naemlich zu BON JOVI. Leider waren diesmal mehr Leute als bei Enrique da. Daher standen wir auch relativ weit hinten, aber die Jungs konnte man trotzdem noch gut erkennen und vor allem hoeren.
Nach der Arbeit trifft sich die ganze Truppe um zum Baseballspiel METS vs. TWINS zu gehen. Ich habe mir sagen lassen, dass man viel viel viel Sizfleisch braucht. Mal sehen wie es wird. Ich bin wahrlich gespannt.

6/17/2007

Central Park - Strawberry Fields - Dakota Building




Die letzte Woche war die erste, die etwas ruhiger anlief, da ich mich - dank hervorragend funktionierender Klimaanlagen - erkältet hatte. Daher musste ich auch am Dienstag krank feiern, was aber auch dringend nötig war, da die letzten Tage und Wochen einfach zu schnell und intensiv waren.

Jetzt geht es mir aber wieder gut und ich hoffe, dass das auch so bleiben wird.

Am Mittwoch haben wir uns nach der Arbeit alle zum Afterwork Bier für nur 1 Dollar pro Glas in der Turtle Bay Bar in Midtown (987 2nd Av/52 St) getroffen und den Arbeitstag gemütlich ausklingen lassen. Am Donnerstag durfte ich schon etwas früher von der Arbeit gehen und habe die freie Zeit genutzt, das erste Mal in meinem Leben, in den Central Park zu gehen.
Ein guter Ausgangspunkt ist der Columbus Circle (59 St/8th Av; Linie 1, 2, 3), über den man den Park südwestlich betritt. Ich muss wirklich sagen, dass ich mir den Central Park ganz anders, weniger grün und etwas gruselig, vorgestelllt habe. Aber das genaue Gegenteil hat mich erwartet. Man kann wirklich sagen, dass er eine grüne Oase mitten in Manhattan ist, in der man seine Ruhe finden oder sich sportlich betätigen kann. Viele Bäume, viel Grün und einfach nur Natur mit der Skyline im Rücken ... einfach perfekt. Vom Columbus Circle ging es dann bis zu Strawberry Fields, der Gedenkstätte Yoko Onos zu Gedenken an John Lennon, die täglich von vielen Fans besucht und liebevoll von ihnen geschmückt wird. Nur ein paar Schritte weiter ist das Dakota Building (1 West 72 St Central Park West), vor dem John Lennon erschossen und in dem der Film Rosemaries Baby (von Roman Polanski) gedreht wurde. Hier lebten früher einige Prominente und angeblich immer noch. Zumindest ist das Haus sehr eindrucksvoll bestückt, mit Fackeln und Gargoiles an dem gußeisernen Zaun - ganz schön gespenstisch ....

6/10/2007

Harlem, Midtown und Bronx in einer Woche


In der letzten Woche ist einfach unheimlich viel passiert. Deshalb wird dieser Eintrag auch etwas länger...

Am Montag hatte ich meinen ersten Arbeitstag. Um 11 Uhr bin ich erst einmal gemütlich zur Arbeit gefahren, in der mich mein Arbeitskollege freundlich empfangen hat, mit dem Hinweis, dass mein Computer hinten links in der Ecke steht. Dabei deutete er auf drei Kisten. Das war also mein erste Job ... Computer auspacken und aufbauen :-)
Obwohl das Büro sehr klein ist, ist es nicht einengend, sondern eher gemütlich. Einen Hund gibt es auch, nämlich Kaiser Wilhelm, der wirklich ganz schön putzig ist, aber auch unheimlich verwöhnt wird. Meine Hauptaufgaben liegen im Moment vorranging im Bereich der Schauspieleragentur, also Breakdowns machen und die Kartei erneuern und gleichzeitig die Gesichter und Namen der vielen Schauspieler in der Kartei auswendig lernen. Sobald mein Chef zurück ist, hoffe ich, dass ich auch etwas für German Films, die amerikanische Repräsentation des deutschen Films, arbeiten darf.

Direkt nach dem ersten Tag, habe ich mich mit Frauke auch gleich auf den Weg gemacht, Harlem zu erkunden. Da man natürlich schon vorher gruselige Geschichten gehört hat, waren wir auch etwas ängstlich, als wir abends die einzigen "White Chicks" auf der Straße waren, oder auch "Snowwhites" oder "White Sistas", wie uns hinterher gerufen wurde. Obwohl viele Familien unterwegs waren, haben wir dann doch die Beine in die Hand genommen und sind schnell in ein Restaurant gegangen, in dem wir gutes Soul Food (african and southern states style) gegessen haben. Kellner Danny hat uns dann auch gleich noch in die Lenox Lounge, einer Jazz Bar mit Live-Musik mitgenommen. Großartig und einfach nur zu empfehlen. Wir sind danach, mutig wie wir waren, nach Hause gelaufen, was auch eher entspannt als aufregend von statten ging. Es ist also möglich nachts durch Harlem zu gehen, sollte seinen Mut aber nicht zu sehr auf die Probe stellen - gerade als männlicher Weißer.

Am Donnerstag haben wir es auch endlich gewagt und haben eine "Da muss man mal gewesen sein" Touristenattraktion auszutesten. Nach der Arbeit ging es direkt zum Empire State Building. Obwohl es Mitte in der Woche war und wir schon über die ESB-Seite Karten zum Selberausdrucken bestellt hatten, dauerte es dennoch eine Ewigkeit, bevor wir dann auf die Außenplattform durften. Ich muss allerdings sagen, dass der Ausblick den Aufwand entschädigt.
Leider mussten wir ca. 40 Minuten anstehen und konnten den Sonnenuntergang nicht erleben, aber Manhattan bei Nacht hat einen fantastischen Reiz. Mir ist auch vorher von vielen empfohlen worden, erst nach Einbruch der Dunkelheit auf das ESB zu gehen, da der Ausblick tagsüber weniger schön ist.

Am Freitag hatten wir dann unser zweites Seminar. Wir fuhren zu einer Grundschule in der Bronx. Was uns da erwartet hat, hat allen den Boden unter den Socken weggehauen. Alle Lehrer und der Rektor begrüßten uns überschwenglich. Im Treppenaufgang hingen zig deutsche und österreichische Flaggen, von den Schülern selbst gebastelt und zum Essen gab es u.a. zwei 2 Meter lange Sandwiches. Die Bronx gilt ebenfalls als Problemviertel, allerdings hat der Direktor einiges an Zeit und Geld in die Schule investiert, um den Schülern einen Ort zu bieten, der ihnen hilft etwas aus ihrem Leben zu machen und ihre Talente zu fördern. Beim Gang durch die Klassenräume war ich sehr erstaunt, wie schön und liebevoll die Kinder betreut werden und wie neugierig auch die Kinder auf die Germans waren, auch wenn sie nicht wissen, wo das Land liegt.

Am Samstag war ich, zusammen mit einer Freundin, gemütlich in Brooklyn unterwegs, wo wir durch die Bedford Street (Williamsburg) mit all ihren kleinen Vintage und Second Hand Lädchen flaniert sind. Brooklyn ist wirklich The Place to live. Gerade diese Gegend ist einfach nur schön ... gar nicht amerikanisch, eher europäisch hippiealike, aber wird leider auch immer beliebter und damit auch immer teurer.

Nach einer heißen Clubnacht, musste ich dann heute morgen auch schon wieder um 10 Uhr aufstehen, da wir uns vorgenommen hatten in die Kirche zu gehen. Ja ja, richtig gehört. Wir sind also in die W 120 st gefahren, um einen echten Gospel Gottesdienst mitzuerleben. Und auch hier sind unsere Erwartungen übertroffen worden. Da solch ein Gottesdienst bis zu 5 Stunden dauern kann, sind wir direkt auf den Balkon geführt worden, damit wir bereits anch 1,5 Stunden die Kirche verlassen konnten, ohne die Predigten zu stören. Alle Klischees, die man aus amerikanischen Filmen kennt, sind ebenfalls erfüllt worden - Gospelsänger mit großartiger Leadsängerin, Hallelujah rufende Gläubige etc. Sogar wir haben uns von dem Spirit anstecken lassen und habe zumindest versucht, einige Gospelsongs mitzusingen, was auch nicht so schwer war, da die Texte auf eine Riesenleinwand projiziert wurden (Gospel Karaoke like).
Aber eine Sache hat uns wirklich fast von den Sitzen rutschen lassen: der Prediger rief alle dazu auf aufzustehen, die das erste Mal in der Kirche sind. Das waren nunmal wir und andere Touris. Die Gemeindemitglieder sind aufgestanden und haben jedem einzelnen von uns die Hände gereicht und begrüßt. Sowas hatten wir nicht erwartet und im Leben noch nicht erlebt. Soviel Herzlichkeit und Glauben hat meine Sicht auf bestimmte Dinge im Leben sicher nachhaltig verändert. Und der Prediger hatte Recht: "Ihr werdet hier wieder rausgehen und nicht mehr dieselben sein" (so ungefähr hat er das formuliert).

Heute nachmittag habe ich dann auch eines der hiesigen Angebote des I.Houses wahrgenommen und bin in die Bronx zum Golfen gefahren .... Freestyle à la Driving Range (also kein Einlochen, sondern einfach nur Bälle abschlagen) hat unendlich Spaß gemacht. Ich denke, dass ich nicht das letzte Mal ein Eisen geschwungen habe :-)

6/04/2007

Battery Park - Statue of Liberty - Handykauf

Nachdem wir im Freitagsseminar etwas über die Medien in den USA gelernt hatten, ging es direkt zum Battery Park ins Boot nach Ellis Island.
Gedrängt zwischen Hunderten von Menschen fuhren wir vorerst zur Lady Liberty, die doch kleiner ist als vorerst erwartet, aber dennoch einen wunderschönen Anblick liefert. Wie im Reiseführer empfohlen, sind wir nicht ausgestiegen, wie etwa die andere Touristen ... und das ist auch gut so. M.E. reicht ein Blick vom Meer vollkommen aus, um die Statue in ihrer vollen Pracht zu entdecken. Also fuhren wir weiter nach Ellis Island zum Ellis Island Museum of Immigration, das mich doch etwas enttäuscht hat. Das Gebäude ist wirklich schön und unheimlich groß und sieht noch genauso aus, wie damals als Millionen von Immigranten das Land über diesen Weg betraten. Das Museum ist nämlich der Ort, an dem sich jeder Neuankömmling registrieren lassen musste. Leider war die Halle imposanter als der Inhalt, denn viel zu sehen gab es nicht.
Ich empfehle daher auf jeden Fall eine Guided Ranger Tour mitzumachen, die dreiviertelstündlich von einem lustigen Ranger durchgeführt wird. Zudem ist es vorallem für Leute, die wenig Zeit haben, sinnvoll, sich einfach in die zwei Kinosäle zu setzen und die Geschichte filmisch von Gene Hackman erzählen zu lassen.

Nach dem Trip sind wir, vom Battery Park ausgehend (wo die Fähren abfahren und wieder ankommen) zur Wall Street (gut zu erkennen am Bullen mitten auf der Straße), vorbei an der Trinity Church mit kurzem Abstecher zum Grond Zero. Da wir jedoch auf der Suche nach Prepaid Handys waren, war die Zeit, die wir dem Financial District gewidmet haben, mehr als knapp bemessen. Für mich heißt das also ... einfach nochmal hinfahren.

In unserer Gruppe haben jetzt alle entweder T-Mobile oder Cingular Prepaid Verträge, die für kurzfristig Ansässige perfekt sind. Allerdings sollte man sich auch hier jeweils vorher über aktuelle Angebote erkundigen.

Abends haben Frauke, Franzi und ich, trotz schmerzender Füße und dicker Knöchel, es gewagt ins East Village zu fahren, um dort einen House Club ausfindig zu machen. Leider war es der totale Reinfall und somit haben wir uns recht früh (so gegen 3) auf den Weg Richtung Harlem gemacht. Der Gang nachts durch die Park Av, immer das Empire State Building vor der Nase, das sich gestern nachdem ich mit Robert um ein Bier gewettet hatte, als chrysler Building entpuppt hat, war dennoch schön, da die Stadt auch nachts nicht wirklich abkühlt.

Mein Eindruck: Das Chrysler Building ist tausendmal schöner als das Empire State Building, vor allem wenn es im Dunkeln hell erleuchtet ist.

Am Samstag waren wir tagsüber chillig in SOHO shoppen, was sich im Nachhinein als sehr ergiebig aber weniger smooth herausgestellt hat. Die vielen Geschäfte und Menschen, vor allem Richtung Canal Street, sind doch a bissel viel für nur 4 Stunden Shoppingzeit.
SOHO lohnt sich und bietet Unmengen guter günstiger aber auch etwas teurere Geschäfte ... und nicht zu vergessen viele viele Straßenhändler.

Mein Tipp: Tasche gut im Auge bewahren, sonst geht sie im Gedränge schnell "verloren"

Abends waren wir dann noch in Chinatown und Little Italy unterwegs und haben einige Bars auch von innen angeschaut. Zum Tanzen sind die zwar nicht wirklich geeignet, aber dafür ist der Eintritt frei. Von einer echten New Yorkerin habe ich dann noch direkt in der Bahn erfahren:

CLUBS ARE FOR PEOPLE FROM NEW JERSEY. NEW YORKERS GO TO BARS :-)

6/01/2007

Welcome to New York City



Endlich da ...





Nach einem endlos langen Flug fertig, durchgeschwitzt, wieder hungrig und leicht genervt am Flughafen JFK in NYC angekommen. Kurz darauf ging es schon mit dem Shuttle zum I House in Harlem, wo ich in den nächsten 3 Monaten wohnen werde. Eieiei ... und wieder hieß es anstellen. Als ob es nicht genug gewesen wäre, nach einem 8 stündigen Flug eine gefühlt 2 Stunden andauernde Massenabfertigungsimmigrationprozedur am Flughafen und ewig langem Suchen der Zweiten Tasche (Bitte lass sie angekommen sein! Wo ist die Scheißtasche?! Verdammt! Mist verdammter! Da hinten zwischen 1000 anderen Koffern lieblos vom Gepäckband direkt auf den Boden geworfen ... Na super!) über sich ergehen lassen zu müssen ... Nein Nein! Auch hier hieß es wieder...warten! Denn direkt nach der Ankunft im I House durften wir alle Fotos für unsere ID machen. Ich sach nur, ne... Ich habe noch nie besser ausgesehen :-)


Aber der Stress des ersten Tages war schnell verschwunden, nachdem ich mein Fleisch, nämlich halbe Hähnchen und lecker Sparribs, bekommen hatte. Nach Annikas Empfehlung (das ist unsere Betreuerin vor Ort) haben wir dann auch noch massig "Blue Moon" Pitcher bestellt. Ich muss wirklich sagen, dass ich selten solch schreckliche "Beer"-Plörre zu mir genommen habe. Seither haben sich einige meiner Companieros, und ich natürlich auch, der Herausforderung angenommen, ein gutes amerikansiches Bier zu finden. Wenn das mal keine Sisyphos-Arbeit wird.

Ansonsten habe wir schon eine kleine Tour durch Midtown bis hin zu Victoria's Secret (Richtung Upper East Side) gemacht und das war herrlich. Ich muss wirklich sagen, dass New York City nicht nur eine große und sehr laute, vor allem aber eine aufregend schöne Stadt ist.
Mal sehen, wie es weiter geht. Heute ist erstmal eine Bootstour geplant, denn angeblich sieht man die Stadt am schönsten vom Boot aus.

5/28/2007

Hilfe ich werde berühmt oder wie man die Koffer mit wenig bepackt

Okay, heute habe ich es endlich mal geschafft, mich dazu durchzuringen meine Koffer zu packen. Statt der erlaubten zweimal 22,5 kg will ich aber lieber auf Nummer sicher gehen und weniger mitnehmen. Schwierig ist nur ... wenig mitzunehmen. Man könnte es ja evtl. noch gebrauchen!!! Und noch schlimmer ist ... mit nicht ganz so viel wieder zu kommen.
Herrjee. Aber im Moment schaut es ganz gut aus, so dass ich wenige Stunden vor dem Treffen in Berlin auch das noch schaffe. TOI TOI TOI.
Morgen früh also geht es von meinem Heimatort nach Berlin, am Mittwoch dann nach New York City.

Am Samstag war ich bereits mit Daniel, der auch mitfährt, in der Mitteldeutschen Zeitung. Nach einem kurzen Telefoninterview mit der Journalistin, die auch noch nach New York kommen wird (um ein weiteres Interview zu machen), hat sie doch prompt eine 1/4 Seite mit der fetten Überschrift "Christin fährt nach New York" geschrieben und gleich alle Infos, die ich ihr nur ansatzweise geliefert habe, verbraten.
Meine Mum war natürlich stolz wie Bolle, aber noch stolzer, als sie gemerkt hat, dass einige, die sie kennt den Artikel bereits gelesen haben.
Tja, was man nicht alles macht, um Mutti glücklich zu sehen :-)

Morgen geht es also los. Mein nächster Blogeintrag wird dann schon aus NYC kommen.

Cheers

5/19/2007

Chrazey goes business

Nach einem tollen lockeren Skype-Vorstellungsgespräch habe ich heute erfahren, dass ich zu German Films USA Eastcoast and Canada gehe. Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung.

to be continued...

5/17/2007

grüne Wiesen und Sonnenschein

Heute in 14 Tagen geht es los...
Fräulein Müller verlässt ihre Hüttn auf dem P*Berg, um in die große weite Welt hinauszuziehen.
Gespannt bin ich? Definitiv!
Aufgeregt? Auf jeden Fall!
In Vorfreude hoch errötet? Noch nicht ganz, aber das wird schon!


3 Monate New York City? Rock'n'Roll!

Die Vorbereitungen laufen ...