Das Wetter spielt eine große Rolle in dieser großen Stadt, daher hat es ein eigenes Kapitel, ganz für sich allein, verdient.
Als ich Ende Mai nach New York kam, wusste ich bereits, dass der Sommer im Allgemeinen sehr heiß und die Luftfeuchtigkeit erdrückend hoch sein kann. Dennoch habe ich mich gefreut als bereits zu meiner Ankunft im Spätfrühling ein angenehm warmes, mediteranes Klima herrschte.
Was jedoch vorallem beeindruckt: es regnet oft, eigentlich ständig - denn irgendwie muss sich das Klima selbst regulieren. So kann es sein, dass urplötzlich riesige Wassermengen vom Himmel platzen und man, beim Blick aus dem Fenster, die Nachbarhäuser nicht mehr erkennt. Die Menschen, die nicht das Glueck haben das Spektaktel aus einem Gebaeude zu beobachten, huschen durch die Straßen auf der Suche nach einem geeigneten Unterschlupf. Daher ist die erste Regel: immer einen Schirm auf Abruf bereithalten. Sobald es regnet, stehen wie von Zauberhand hunderte Schirmverkäufer parat und preißen ihre Einheitsschirme für 5 Dollar das Stück an. Jeder, der in dieser Stadt schon einmal in einen Platzregen geraten ist und nicht die Weitsicht hatte, einen Schirm zu kaufen, hat ein solches Schnäppchen - oder auch mehr - zu Hause. Meines Erachtens bringt es recht wenig sein Geld in einen teuren Schirm zu investieren, da auch diese dem harten Regen, der übrigens nicht nur von oben, sondern auch gerne von unten und von der Seite kommt, kaum standhalten.
Ich habe in den fast drei Monaten, in denen ich hier bin, bereits drei Schirme gekauft und mich von zweien bereits unfeierlich, mit einem Wurf in den Mülleimer, verabschiedet. Die zweite Regel lautet: Kauft Gummistiefel. Auch die gibt es hier in allen erdenklichen Farben und Formen, sehen nicht nur stylisch aus, sondern haben in dieser Stadt einen unerlässlichen Nutzen - trockene Füße und damit auch glückliche Gesichter.
Eine weitere Sensation sind Thunderstorms, vor denen diejenigen, die keinen festen Schlaf haben, auch in der letzten Nacht, ins Zittern gekommen sind. Ich habe zum Glück nichts davon mitbekommen, sonst wäre auch meine glückselige Nachtruhe im Eimer gewesen. Heute morgen jedoch habe ich es, wie Millionen anderer New Yorker, dennoch zu spüren bekommen...denn die Bahnen fuhren nicht. Ganz Downtown war geflutet, die Züge fuhren in nur unregelmäßigen Abständen. Immer wenn der große Regen kommt, liegt die New Yorker Infrastruktur flach. Was das in einer solchen Metropole heißt, in der morgens riesige Massen an arbeitswilligen Berufstätigen pendeln, kann sich wohl jeder vorstellen. Also entschloss ich den Bus zu nehmen, was normalerweise die dümmste Entscheidung in dieser Stadt ist. Aber wenn es nicht anders geht, geht es nun mal nicht anders. Nach zweieinhalb Stunden endlich (mit dem Zug benötige ich etwa 20 bis 30 Minuten), kam ich auch endlich an meiner Arbeitsstelle an - genau zur Mittagspause!
Im Moment ist es ein typischer heißer Sommer, hier in New York. Es ist heiß, stickig, die Luftfeuchtigkeit changiert zwischen 70 und 85 Prozent, jede Bewegung ist zu viel. Gelobt sei die Klimaanlage. Ich bekomme schlechte Laune, mein Magen fühlt sich flau an, Wasser ist unerlässlich, aber auch Essen - ganz viel Süßes; denn das hält den Blutzuckerspiegel aufrecht.
Zudem kommt die ständige Müdigkeit. Ich komme schwer aus dem Bett, könnte tagsüber nur schlafen, trinke zuviel Kaffee um wach zu werden und nachts kann ich kaum schlafen.
Das ist New York: Eine Stadt der Extreme, auch aus meteorologischer Sicht.
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